Wenn im Stundenplan plötzlich „Philosophie“ auftaucht, fragen sich mit Sicherheit nicht wenige Schülerinnen, Schüler und Eltern „Was ist das und was macht man da überhaupt?“. Beliebt bei vielen Schülerinnen und Schüler ist auch der Satz „Ich dachte, wir hätten jetzt Religion und nicht Sopho…Phiso…Phisophilie?!“ Die Fragen verwundern nicht und sollen hier gerne beantwortet werden.
Im Mittelpunkt des Philosophie-Unterrichts steht der fragende Mensch selbst. Es mag niemanden wundern, dass man sich mit Autoren auseinandersetzt, die schon viele hunderte – wenn nicht gar tausend – Jahre tot sind. Das liegt daran, dass die Fragen, die man sich stellt, häufig noch dieselben sind, wie zu vergangenen Zeiten.
Diese Fragen werden dann aber deutlich heruntergebrochen und auf das jeweilige Alter der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Fragen sich 6.-Klässler noch, wie die Welt entstanden sein könnte, indem sie verschiedene Mythen lesen und erkunden, so ergründen bereits 9.-Klässler die Tiefen der Psyche anhand Freuds Schriften und der Darstellung ausgewählter psychologischer Experimente, wenn sie sich mit den Facetten des eigenen Gewissens auseinandersetzen.
Werde ich, als Philosophie-Lehrer, gefragt, was Philosophie denn nun also ist, so antworte ich gerne, dass es ein Wundern über die Welt und unser Handeln in ihr ist. Und falls das nicht reicht, erkläre ich gerne, dass man das Wort „Philosophie“ aus dem Griechischen mit „Liebe zur Weisheit“ übersetzen kann; wer erzählt nicht gerne zuhause, dass er heute Unterricht hatte in „Liebe zur Weisheit“…