Eine knappe Woche vor den Wahlen zum Europäischen Parlament rief unsere Schule am Montag zur Juniorwahl auf: „Wenn man nicht wählt, darf man sich im Nachhinein nicht beschweren“, waren sich unsere vier Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, Chiara (18), Lara (17), Raik (17) und Jeremy (17), aus dem 11. Jahrgang einig.
Rund 150 Wahlberechtigte aus dem 10. bis 12. Jahrgang waren an diesem Tag aufgerufen, ihre Stimme im Wahllokal abzugeben. Zum dritten Mal waren unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen dieses Formats zum Wählen eingeladen, obwohl sie mehrheitlich eigentlich noch nicht wahlberechtigt sind.
Im Anschluss an die tatsächliche Wahl können auch diesmal die Ergebnisse online über das Portal der Juniorwahl (externer Link) mit den echten Wahlergebnissen verglichen werden.
„Jugendliche entscheiden manchmal anders als Erwachsene“, erinnerte sich Chiara, die am 26. Mai zu den Erstwählerinnen zählen wird, an vergangene Juniorwahlen.
Ohnehin sei es schwierig, so die Schülerin weiter, mit einer starren Altersgrenze zu argumentieren. Viel entscheidender sei es, dass man sich vor dem Wahltag informiere. Lara und Raik, die sich ebenfalls für Wirtschaft/Politik als Profilfach entschieden haben, stimmten zu: „Wir finden es besser, wenn man nicht einfach das wählt, womit man sich mit seiner Entscheidung irgendwie auf der sicheren Seite fühlt. Es gibt zum Beispiel auch viele Möglichkeiten, sich über kleinere Parteien und ihre Vorstellungen für Europa zu informieren.“
Für die vier Wahlhelferinnen und Wahlhelfer war dies jedoch die letzte Juniorwahl. Rückblickend lobten alle die wertvolle Erfahrung und auch das Verantwortungsbewusstsein, das durch die Wahlen gestärkt werde.
„Man lernt auf jeden Fall auch, dass man Wahlen ernst nehmen muss. Auch die Juniorwahl ist keine Spaßwahl“, legte Chiara besonderen Wert darauf, ein oft angeführtes Gegenargument zu entkräften. „Die Juniorwahl ist auf jeden Fall ein Anreiz, sich mit Politik zu beschäftigen“, ergänzte Raik. Wenn man sich so intensiv mit den verschiedenen Wahlprogrammen beschäftigt habe, freue man sich darauf, endlich selbst wählen zu dürfen. „Politik ist definitiv ein Thema unter uns Schülern“, bekräftigte der 17-Jährige.
Im Hinblick darauf, dass er erst 2024 das nächste EU-Parlament mitwählen darf, unterstrich Jeremy, dass die Wahl eine wichtige Gelegenheit sei, „eine Zukunft für Europa“ auszusuchen. Wer zu Hause bleibe, verpasse diese Chance.
„Europa ist auch ein Vorbild auf der Welt. Beim Wählen gestalten wir aktiv mit“, gab Lara abschließend allen, die noch mit sich hadern, am wählen zu gehen, einen besonderen Denkanstoß mit auf den Weg: „Wenn vielleicht auch nicht immer alles klappt – wir können in der EU zeigen, wie es zum Beispiel mit dem Klimaschutz, den Menschenrechten und der Demokratie besser laufen kann.“